Donnerstag, 7 November 2024
Notruf : 122

Großangelegte Einsatzübung im Burgstaller Tunnel

Am Freitag, den 18. Oktober 2024, fand im Burgstaller Tunnel zwischen Blindenmarkt und Neumarkt an der Ybbs eine groß angelegte Einsatzübung statt. Um 20:58 Uhr wurden die Einsatzorganisationen zu einem Brandeinsatz B2 „Fahrzeug – Schienenfahrzeug“ alarmiert.

Neun Feuerwehren des Abschnittes Ybbs an der Donau waren Teil dieser Übung: FF Blindenmarkt, FF Ennsbach, FF Karlsbach, FF Kemmelbach, FF Neumarkt an der Ybbs, FF Petzenkirchen-Bergland, FF Sarling, FF St. Martin/Ybbsfeld und FF Ybbs an der Donau. Neben den Feuerwehren waren auch das Rote Kreuz der Dienststellen Ybbs an der Donau und Blindenmarkt, die Polizei, Einsatzleiter und Koordinatoren der ÖBB sowie Mitarbeiter von Notruf Niederösterreich (LeoMobil) involviert.

Szenario der Übung war ein im Tunnel zum Stillstand gekommener Zug, in dem sich noch Personen befanden, sowie ein entstehender Brand mit starker Rauchentwicklung. Die Übungsannahme sah vor, dass sich der Lokführer über einen Notausstieg in Sicherheit bringen konnte, während zwei weitere Personen – darunter eine bewusstlose Person – in der Lok verblieben. Die starke Rauchentwicklung erforderte den Einsatz von Atemschutzgeräteträger*Innen, um die Menschenrettung und Brandbekämpfung durchzuführen. Besondere Aufmerksamkeit galt den im Zug mitgeführten Gefahrenstoffe – einer Sauerstoff- und einer Acetylenflasche.

Bereits kurze Zeit nach der Alarmierung waren die beiden Tunnelportale und die vier Notausgänge von zahlreichen Einsatzkräften besetzt. Damit konnte sofort mit der Abarbeitung der Checkliste zur Herstellung des sicheren Einsatzbereich im Tunnel begonnen werden. Anschließend starteten die Rettungsmaßnahmen für die im Tunnel befindlichen Personen sowie die Brandbekämpfung. Zur Verstärkung der Einsatzkräfte fuhren Tunnellöschfahrzeuge sowohl vom West- als auch vom Ostportal in den Tunnel ein.

Folgende Tätigkeiten wurden von der Feuerwehr Blindenmarkt während der Übung übernommen: Am Tunnelportal West in Kottingburgstall richtete die Mannschaft mit dem Vorausrüstfahrzeug (VRF) die Einsatzleitung ein. Mithilfe des Versorgungsfahrzeuges (LAST) wurde ein Atemschutzsammelplatz errichtet. Nachdem die Sicherheit im Tunnelbereich gewährleistet war, wurde das HLF3-T zur Brandbekämpfung in den Tunnel geschickt. Insgesamt stellte die Feuerwehr Blindenmarkt zwei Atemschutztrupps, die im Tunnel bei der Menschenrettung und Brandbekämpfung tätig waren.

Ein besonderes Augenmerk lag auch auf der Sicherheit der Einsatzkräfte. Atemschutznotfälle wurden simuliert, bei denen verletzte Atemschutzgeräteträger*Innen sowohl von den eigenen Feuerwehrkamerad*Innen als auch von der Mannschaft des Roten Kreuzes betreut werden mussten. Dies verdeutlichte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr und dem Rettungsdienst.

 

Insgesamt wurden elf Personen aus dem Gefahrenbereich gerettet, darunter vier Schwerverletzte, sechs Leichtverletzte und eine unverletzte Person. An der Übung nahmen 115 Feuerwehrleute mit 26 Fahrzeugen, 18 Mitglieder des Roten Kreuzes mit sechs Rettungswägen sowie sieben Polizist*innen teil. Zusätzlich war auch Personal der ÖBB, darunter der ÖBB-Einsatzleiter, vor Ort, um den Einsatz zu unterstützen und seitens der Eisenbahn zu koordinieren. Darüber hinaus nahmen auch zwei Mitarbeiter von Notruf Niederösterreich (LeoMobil) an der Übung teil.

Einsatzleiter der Übung war Abschnittsfeuerwehrkommandant BR Manfred Schmidl.

An der Übung waren 20 Kamerad*Innen der Feuerwehr Blindenmarkt mit fünf Fahrzeugen (VRF, HLF3-T, VFA, VF, MTF) beteiligt.

 

Die Einsatzübung im Burgstaller Tunnel zeigte eindrucksvoll die Bedeutung der Zusammenarbeit aller Blaulichtorganisationen und die Notwendigkeit regelmäßiger Übungen, um im Ernstfall gut vorbereitet zu sein.

 

Fotos: Schmutzer Matthias / AFK Ybbs

Bericht: Pitzl Lisa